2012/13 Waidmannsheil? Jägern auf der Spur
(D, NDR, 45 Minuten, Buch und Regie, Erstausstrahlung 14.10.13)
Deutschland ist ein Land der Jäger. In der Geschichte, den Traditionen und den Mythen rund um die Jagd spiegeln sich heidnische Riten genauso wieder wie eine neuzeitliche Faszination für Feuerwaffen. Das an Wild überreiche Deutschland kann nicht auf die Jäger verzichten. Das glauben zumindest viele. Vor allem Förster klagen, dass junge Bäume durch die immer größer werdenden Populationen von Rehen und Wildschweinen kaum noch eine Chance hätten – wären da nicht die Jäger. Aber nicht immer agieren diese im Sinne des Waldschutzes:
Einem Teil der Jäger geht es vor allem um die Trophäen.
Für den Spaß an der Jagd und ein besonders schönes Geweih fahren einige sie sogar extra in andere Länder… Jagdgegnern sind die Jäger ein Dorn im Auge; sie fordern ein Verbot des blutigen Sports. Der Wildbestand, sagen sie, würde sich längst von allein regulieren, gäbe es nicht die Jagd.
Fest steht: Die deutsche Gesetzgebung garantiert Jägern einzigartige Privilegien.So dürfen sie unter bestimmten Bedingungen auch dann auf einem Grundstück jagen, wenn dessen Besitzer dies ausdrücklich untersagt. Sind solche Regeln noch zeitgemäß? In vielen Bundesländern werden aktuell die Landesjagdgesetze kritisch diskutiert. Und auch die Jägerschaft selbst trägt hitzige Streitigkeiten aus.
Im Film treffen wir ökologisch orientierte Jäger und traditionelle Waidmänner, die hinter jeder Änderung der Gesetze das Ende der Jagd wittern. Ein Krähenjäger geht seiner Passion nach: Ornithologen halten sein Treiben für sinnloses Töten, er selbst hingegen ist von der Wichtigkeit seiner Mission überzeugt. Die Auseinandersetzungen um die Jagd der Zukunft sind noch nicht entschieden. Fest steht jedoch, dass sie überlieferte Rechte und Traditionen einschneidend verändern werden.