2014/2015 Ausgezwitschert – Singvögel in Gefahr (D,GB,I, Erstausstrahlung NDR 30.03.15, Buch und Regie)
Auswahl Green Screen Festival 2015
Alle Vögel sind schon da? Das war einmal. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Bestände der meisten heimischen Singvögel so kontinuierlich wie besorgniserregend geschrumpft. Einst weit verbreitete Vogelarten wie Kiebitz oder Lerche haben die meisten Kinder von heute noch nie gesehen. Der Artenschwund beunruhigt schon lange nicht mehr nur die Ornithologen. Auch Vogelliebhaber stellen fest, dass sie meist nur noch Spatzen, Amseln und Meisen beobachten können – die wenigen Generalisten unter den Vögeln, die sich schnell neuen Lebensbedingungen anpassen können. Wer ist verantwortlich für das Verschwinden so vieler Singvogelarten?
Zu schaffen macht allen Vögel vor allem der Futtermangel. Denn die industrielle Landwirtschaft verbannt mit immer größerem Pestizideinsatz Unkraut und Insekten aus ihren Monokulturen. Auch in den privaten Gärten wird oft viel zu viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt – mit dem Ergebnis, dass den Vögeln Futter und Rückzugsmöglichkeiten fehlen. Generell verschwindet ihr Lebensraum: Täglich wird in Deutschland offener Boden in der Größenordnung von mehr als 110 Fußballfeldern zubetoniert. Im Film kommen Landwirte zu Wort, Hausbesitzer, die keine Vogelnester am Hals haben wollen und Vogelschützer, die in den italienischen Alpen nach verbotenen Vogelfallen fahnden. Der renommierte Ornithologe Peter Berthold hat seine eigene Vision für die Zukunft: Oasen, Biotope überall, in denen die Vögel überleben können. Werden solche Ansätze erfolgreich sein? Oder erwartet uns eine Zukunft ohne Vogelgezwitscher?
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